Dezember 19, 2023
Auf der EMO 2023 in Hannover stellte CERATIZIT die ersten PCF-Werte für Hartmetallprodukte vor. Doch was misst dieser Wert eigentlich? Und warum ist das ein Meilenstein für CERATIZIT und sogar für die gesamte Branche? Wir haben uns auf unserem Messestand umgehört.
Es war ein voller Erfolg: Die öffentliche Vorstellung des ersten Product Carbon Footprint für Hartmetallprodukte begeistert auf der EMO, Journalisten, Mitarbeiter und Kunden. Für Vorstandsmitglied Thierry Wolter ist der von uns designte PCF sogar ein „sexy subject“. Warum? Er ist Vater von drei Kindern und möchte, dass „sie in einer guten Welt leben.“ Angesichts des menschengemachten Klimawandels ist klar: Das geht nur, wenn die CO2-Emissionen sinken.
Der erste Schritt auf diesem Weg ist die Berechnung. Oder anders gesagt: Nur das Wissen über den genauen Emissionsbetrag ermöglicht Verbesserungen. Welche Treibhausgasemissionen konkret anfallen, darüber gibt der sogenannte Product Carbon Footprint transparent Auskunft.
CERATIZIT stützt sich bei der Ermittlung des PCF-Wertes der Hartmetallprodukte auf international anerkannte Standards wie die Norm ISO 14067:2018. Konkret bezieht sich der von CERATIZIT ermittelte PCF auf den Carbon Footprint vom Beginn der Lebenszyklusphase, also von der Rohstoffgewinnung (Cradle) bis hin zum Werkstor (Gate). Berücksichtigt werden dabei sämtliche anfallende Emissionen. Der PCF errechnet sich danach aus den CO2-Fußabdrücken der Rohstoffe plus den CO2-Fußabdrücken der beteiligten Produktionsprozesse. Um sicherzustellen, dass die ausgewiesenen Werte korrekt sind, wurde das Berechnungsmodell extern durch denkstatt, ein Mitglied von Inogen – Environmental Alliance, verifiziert.
Die Ausweisung der anfallenden Emissionen für Hartmetallprodukte ist laut Uwe Schleinkofer „einzigartig“ in der Branche. Er ist wie viele seiner Kollegen happy, dass wir die treibende Kraft sind und der Branche zeigen, was mit Recycling und alternativer Energie möglich ist.
Mehr zum PCF haben wir in einem Whitepaper aufgearbeitet.
Obwohl viele Unternehmen sich intensiv mit der Frage beschäftigen, wie sie ihre Emissionen reduzieren können, standen Zerspanungswerkzeuge aus Hartmetall bisher nicht im Fokus. Mit der Ausweisung der PCF-Werte ändert sich das jetzt. Sie erlauben Kunden erstmals, den C02-Fußabdruck eines Werkzeugs zu bewerten und die Gesamtemissionen eines Unternehmens zu berechnen. Ein Meilenstein für die Branche und die Kunden. Auch, weil die PCF-Werte die Grundlage für den Vergleich von Produkten verschiedener Hersteller hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit legen. Sie sind also ein effektives Werkzeug, um schneller die richtigen Maßnahmen für eine größtmögliche Wirkung bei der Reduzierung der CO2-Emissionen zu finden. Letztendlich unterstützen wir mit der Darstellung der PCF-Werte die Bemühungen unserer Kunden, verantwortungsvoller zu agieren.
Viele Mitarbeiter auf dem Messestand zeigen sich erfreut darüber, dass wir die die ersten waren, die den PCF für ihre Hartmetallprodukte berechneten. Doch unsere Ziele gehen über den eigenen Erfolg hinaus: Und so hoffen sie, dass der PCF zum Industriestandard wird. Denn nur durch klare Standards für die Messung und Berechnung können wir sicherstellen, dass unsere Branche umweltbewusster denkt und handelt. Daher bietet CERATIZIT die Nutzung der von uns entwickelten Klassifizierung anderen Unternehmen kostenlos an. Einzige Bedingung: Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, muss die gleiche Berechnungsmethode verwendet werden.
Die Botschaft kommt an. Durch die positiven Feedback-Gespräche mit Mitbewerbern und Kunden ist sich Brian Lorenzen sicher, dass „wir den richtigen Weg eingeschlagen haben“. Das ist nicht nur ihm persönlich sehr wichtig. Auch für die anderen Kollegen steht die Mission und die Vision von CERATIZIT im Einklang mit ihrer persönlichen Mission, eine emissionsreduzierte Zukunft zu schaffen.
In folgendem Video haben wir einige Statements nach dem PCF Launch zusammengestellt. Sprecher sind Thierry Wolter, Vorstandsmitgleid von CERATIZIT, Uwe Schleinkofer, Bereichsleiter Corporate Research; Andreas Kordwig, Director Global Product Management; Brian Lorenzen, International Marketing Projects; Steffen Baur, Head of Product Management; Daniel Wehle, Head of Marketing Cutting Tool Solutions & Global Marketing Services.