Januar 19, 2021
CERATIZIT S.A., Mamer, Luxemburg (Hauptsitz) und KOMET Deutschland GmbH, Besigheim, Deutschland, 19. Januar 2021
Als Reaktion auf die Umsatzrückgänge und Ertragsschwierigkeiten der vergangenen Geschäftsjahre sowie das sich ändernde, schwierige Marktumfeld hat der Aufsichtsrat der KOMET Deutschland GmbH einen Plan zur umfassenden Restrukturierung des Standorts Besigheim beschlossen. Dieser sieht neben Maßnahmen zur Senkung der Kosten auch eine Reihe von Investitionen vor, die die Zukunft des Standorts sichern sollen.
Die Folgen einer bereits seit 2019 andauernden Abkühlung im Automobilmarkt, unter anderem durch den Wechsel zur E-Mobilität, in Verbindung mit der Coronavirus-Pandemie haben dem zur CERATIZIT-Gruppe gehörenden Präzisionswerkzeughersteller KOMET in den letzten beiden Jahren stark zugesetzt. Deshalb sah sich der Aufsichtsrat nun zum Handeln gezwungen, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Andreas Lackner erklärt. „KOMET hat in den letzten beiden Geschäftsjahren trotz einer Vielzahl von Gegenmaßnahmen stark an Profitabilität verloren. In einem schwierigen Marktumfeld, wie wir es aktuell haben, ist KOMET ohne eine tiefgreifende Restrukturierung der beiden Werke Besigheim und Stuttgart langfristig nicht mehr konkurrenzfähig.“
Als Maßnahmen sind eine Reihe von Produktionsverlagerungen vorgesehen, die eine bessere Nutzung von Skaleneffekten und anderen Standortvorteilen im Produktionsnetzwerk der CERATIZIT-Gruppe zum Ziel haben. „Leider bedeutet dies auch einen Verlust von Arbeitsplätzen in Besigheim und Stuttgart“, so Lackner weiter.
Investitionen in die Zukunft
Die Restrukturierungsmaßnahmen gehen jedoch auch mit Investitionen in die verbleibenden Bereiche der Produktion einher, um KOMET Besigheim als Leitwerk für die Bereiche ultraharte Schneidstoffe und Trägerwerkzeuge langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen und die verbleibenden 325 Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern. Hierzu sollen weitere Teile der Produktion automatisiert, der Anteil der Mehrmaschinenbedienung ausgebaut und die Produktion weiter digitalisiert werden. Da dies in einigen Bereichen neue Fähigkeiten von Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfordert, wird parallel zur Umstrukturierung eine Qualifikationsinitiative das Personal in der Produktion auf die künftigen Aufgaben vorbereiten.
Sozialverträgliche Umsetzung
Die Umsetzung der geplanten Restrukturierungsmaßnahmen soll so sozialverträglich wie möglich erfolgen. „Wir sind bestrebt, schnell mit der Verhandlung über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beginnen“, so Geschäftsführer Gerhard Bailom.
CERATIZIT ist seit über 100 Jahren Pionier auf dem Gebiet anspruchsvoller Hartstofflösungen für Zerspanung und Verschleißschutz. Das Privatunternehmen mit Sitz in Mamer, Luxemburg, entwickelt und produziert hochspezialisierte Zerspanungswerkzeuge, Wendeschneidplatten, Stäbe aus Hartstoffen und Verschleißteile. Die CERATIZIT-Gruppe ist Weltmarktführer in vielen Anwendungsbereichen und entwickelt erfolgreich neue Hartmetall-, Cermet- und Keramiksorten, zum Beispiel zur Bearbeitung von Holz und Gestein.
Mit weltweit 7.000 Mitarbeitern an 30 Produktionsstätten und einem Vertriebsnetz mit über 50 Niederlassungen ist die Gruppe ein Global Player der Hartmetallbranche. Zum internationalen Netzwerk des Unternehmens gehören die Tochtergesellschaft Stadler Metalle und das Joint Venture CB-CERATIZIT.
Der Technologieführer investiert fortwährend in seine Forschung und Entwicklung und besitzt inzwischen 1.000 Patente. Innovative Hartstofflösungen von CERATIZIT kommen in verschiedenen Industriezweigen zum Einsatz, wie etwa im Maschinen- und Werkzeugbau, in der Automotive-Industrie und der Luft- und Raumfahrt, in der Öl- und Gas-Industrie oder auch in der Medizintechnik.